Sonntag, 7. März 2010

Laguna 69

Nach unserem Ausflug nach Cajamarca, der uns bereits auf 3.300m Hoehe gefuehrt hatte, sollte es diesmal fuer uns noch etwas hoeher gehen. Unser Ziel war Huaraz, eine kleine Stadt am Fusse des Huascaran, des mit 6768m hoechsten Berges Perus und zweithoechsten Berges Suedamerikas. Am Samstag hatten wir eine ganztaegige Mountainbike-Tour geplant, bei der wir bis auf 3500m "kletterten". Am Sonntag dann ging es bei einer Wanderung zur Laguna 69 hoch bis auf 4600m.

Wir waren mit 6 Volunteeren unseres Teams aus Trujillo unterwegs und trafen witzigerweise in unserem Hostel eine Gruppe von 6 Volunteeren einer anderen Organisation aus Lima, welche die gleichen Plaene fuer das Wochenende hatten wie wir, so dass wir beide Tage zusammen verbrachten.

Blick auf´s Tal von Huaraz.

Nach 3h Anstieg am hoechsten Punkt unserer Mountainbike-Tour.

2h Downhill lagen da noch vor uns!

Startpunkt unserer Wanderung im Parque Nacional Huascaran.

Nach dem ersten Anstieg auf 4.300m.

Den zweiten Anstieg sieht man links im Hintergrund.

Der Gipfel des Huascaran.

Mit Tom am Ziel unserer Tour: Laguna 69
Namensgebung ungeklaert ;-)
Ein unwirklicher Anblick, dieser tuerkisblaue Bergsee inmitten
von Gletschern und Geroellfeldern.

To come...

Trujillo liegt hinter mir.

Mittlerweile bin ich seit zwei Tagen in Lima und warte auf Annes Ankunft heute Abend.

5 Wochen Rundreise durch Peru, Bolivien und Chile liegen nun vor uns:

Unser Tourplan:
Lima => Huacachina Oase => Nazca => Cusco => Puno - Titikaka-See => Uro-Inseln => Isla Taquile => Copacabana => Isla del Sol => La Paz => Yungas Tour => Salar de Uyuni => Atacama Wueste => Valle de la Luna => Valparadiso => Santiago de Chile


Sollte noch jemand Tipps fuer einen der o. g. Orte haben, dann bitte per Mail an Anne oder mich schicken. Danke!

Gemischte peruanische Tuete

Zum Abschluss meiner Zeit in Trujillo noch ein paar gesammelte Bilder, die sich weitesgehend selbst kommentieren... ;-)





Baustelle unserer neuen Schule - Zement mischen auf peruanisch.


CHONGO - wilde Party!




wrong place - wrong time


Abgeschleppt?

Donde esta el baño?


Invasion.


sprachlos...


Das Steak von morgen.



Alte Freunde.

Ausflug ins Freibad

Die Kinder, die wir in unserer Schule betreuen, haben eine Kindheit, die sich mit der unseren kaum vergleichen laesst. Sobald die Kinder Laufen koennen, sind sie im Prinzip vollkommen auf sich allein gestellt. So sieht man nicht selten Kleinkinder von 2-3 Jahren allein durch die Slums laufen. Sobald die Kinder aelter sind, muessen sie dann fuer die Familie arbeiten, so dass die Freizeit der Kinder, wenn sie denn man welche haben, denn nicht wenige arbeiten 10-15 Stunden am Tag, aus Rumlungern besteht, denn fuer alles andere fehlt das Geld.


Und da ja bekanntlich ein nicht geringer Anteil der kindlichen Erziehung und Entwicklung durch Freizeitaktivitaeten gepraegt wird und wir den Kindern zudem einfach ein tolles Erlebnis bereiten wollten, hatten wir uns entschieden einen Ausflug ins Freibad zu machen:

Die Kinder haben noch Wochen spaeter von diesem Tag gesprochen! :-)




5.30 Uhr:
40 Sandwiches, 20 Mangos und 30 Aepfel zu zubereiten braucht seine Zeit...
Die Kinder warten auf den Bus zum Freibad.
Daniel, in seinem Element!


Sarumi beim Pausensnack.


Jennifer, ganz gechillt.


15 Kids mit 5 Erwachsenen unter Kontrolle zu bringen war nicht
so leicht, wie es hier aussieht. ;-)
Pedro mit SEINEM Ball.

Letzter Schultag

Letzter Schultag!

Obwohl fuer alle auch ein trauriger Tag, denn es hiess schliesslich voneinander Abschied nehmen, hatten wir uns vorgenommen, den Kindern zum Abschluss nochmal einen unvergesslichen Tag zu bereiten.

Gesichter schminken, Sportspiele, Geschenke, Lieder singen und "grosses Festessen" - der Tag hatte einiges zu bieten!



¿Y que soy? ¡No se!



Plaetzchen, Popkorn, Bananen, Inka Cola, Chips und Mangos -
ein etwas anderes Festessen,
aber fuer die Kids ein absolutes Highlight!


Marcelo, der peruanische Spiderman.


Wir werden sie vermissen...


...diese wilde, liebenswerte, lachende, nervtoetende, singende, raufende, suesse, stinkende, witzige, weinende, herzerobernde Bande wundervoller Kinder!

Karneval in Peru

Karneval in Suedamerika,
da denkt man spontan an wilde ausgelassene Strassenfeste mit vielen bunt und vor allem knapp bekleideten Taenzer(INNEN).

Kleine Anekdote dazu: das Kostuem der letztjaehrigen Karnevalsprinzessin von Rio mass sage und schreibe 4 qcm :-)

Fuer uns ging´s zum Karneval nach Cajamarca, hoch in die Berge, in die Karnevalshochburg Perus. Was uns dort erwarten sollte war vor allem bunt, allerdings auf eine etwas andere Art und Weise...

Wohlwissend was uns erwarten sollte, hatten wir uns guuuut vorbereitet...

...denn nach einer gigantischen Farbschlacht mit mehreren 1000 Menschen in der ganzen Stadt waren nicht nur wir, sondern saemtliche Autos, Strassen und vor allem der Plaza de Armas kunterbunt!


Dass der Hotelbesitzer uns in diesem Zustand mit offenen Armen empfing und anschliessend mit uns ein paar Bierchen auf unserem Zimmer trank, spricht wohl fuer sich...

Der Karnevalsumzug am Sonntag wurde dann von einer gigantischen Wasserschlacht begleitet, bei der sich die Menschen auf den gegenueberliegenden Strassenseiten mit tausenden von Wasserbomben bewarfen.

Bunt - bunter - buntissimo!

Bis nachmittags schien noch die Sonne, doch dann...



...kam der Regen. In Schlaaand haette das wohl fuer das Ende der Veranstaltung gesorgt. Nicht so in Peru, es ging ausgelassen weiter - auch die Wasserschlacht!

Unser Abendessen: Hamburguesas de Cuy. Lecker!


Der Morgen danach...

Dienstag, 2. Februar 2010

Peru - Eindruecke von einer "anderen Welt"

Nach einer fantastischen Zeit in Mexiko, hiess es Anfang Januar Abschied nehmen und gleichzeitig sich auf ein neues, ganz anderes Abenteuer einlassen. Mein Ziel war Peru, genauer gesagt Trujillo, im Norden Perus.
In Trujillo hat die peruanische Entwicklungshilfe-Organisation BrucePeru ihren Hauptsitz, fuer die ich nun arbeite. Ich hatte mich im Vorfeld auf viel eingestellt, aber was ich hier erlebe, uebertrifft dies bei Weitem. Und so gibt es auch nach mittlerweile 4 Wochen immer noch Tage, an denen ich von neuen Eindruecken ueberwaeltigt werde.

So auch heute, als ich mit zwei weiteren Volunteeren nach einem gelungenen Schultag im Bus nach Hause sass. Als wir eine der vielen kleinen Muellkippen zwischen den Hauesern in den Slums passierten, traute ich meinen Augen kaum. 3 "unserer" Schulkinder, die ich noch wenige Minuten zuvor auf dem Arm gehabt und dann nach Hause verabschiedet hatte, durchwuehlten den Muell nach Verwertbarem. Eine bittere Realitaet, die verdammt schwer zu akzeptieren ist...


Fuer die Organisation arbeite ich zur Zeit in drei Projekten:

Zum einen arbeite ich in einem Microfinance-Projekt. Die Idee dabei ist Leuten durch Kleinstkredite (ca. 10-100 Euro) die Moeglichkeit zur Selbstaendigkeit und damit eine langfristige Perspektive zu geben, ihre Situation nachhaltig verbessern zu koennen.
Ich begleite einen Kreditbetreuer bei seiner taeglichen Arbeit. Wir besuchen Kreditnehmer in ihren kleinen Fabriken und Laeden in den Slums, sprechen mit ihnen ueber die aktuelle Situation ihrer Betriebe, erarbeiten gemeinsam Loesungen fuer evt. auftretende Probleme, diskutieren und arbeiten mit Leuten an ihren neuen Business-Ideen und fuehren Verhandlungen ueber neue Kreditvertraege. Eine spannende, abwechslungsreiche und auesserst bereichernde Arbeit!

Zum anderen bauen wir eine Schule in einem der Slums am Rande der Stadt. Das bedeutet mehrmals die Woche Klamotten anziehen, die man definitiv nicht mehr braucht, Sonnencreme (mind. 30) drauf, Handschuhe an und dann bei gefuehlten 50 Grad in der Sonne Steine schleppen, Zement anruehren, Holzbalken zurechtsaegen und und und...
Der Einzug ist fuer naechste Woche geplant - das wird sicher ein bewegender Moment. Doch bis dahin ist noch viiiiiieeeeeel zu tun! :-)

Das dritte Projekt, auf dem die Organisation ihren Schwerpunkt hat, beinhaltet die Arbeit in Schulen in den Slums. Die Organisation unterhaelt zur Zeit drei Schulen, in denen Kinder aus den Slums auf die Einschulung vorbereitet werden. Unsere Aufgabe als Volunteere ist es dabei, die Lehrer beim taeglichen Unterricht zu unterstuetzen. Die Kinder, welche zum Grossteil aus kaum vorstellbaren familiaeren und oekonomischen Verhaeltnissen kommen, weisen zum Teil Verhaltensannomalien auf, die von extremer Schuechternheit, ueber Konzentrationsschwaechen, bis hin zu uebersteigerter Agressivitaet reichen. Die Betreuung von knapp 20 Kids fordert einem da taeglich alles ab! Aber trotz der Anstrengung ist jeder Tag mit den Kindern erfuellend und so sitzen wir meistens zwar ziemlich fertig und muede, aber doch gluecklich im Bus nach Hause. Es ist wunderbar zu sehen, wie sich die Kinder so unglaublich schnell entwickeln. Und so haben wir es in wenigen Wochen mit viel Geduld, Liebe und gutem Zureden geschafft, aus einigen Rabauken schon ziemlich "liebe" Schulkinder zu machen.

So, genug erzaehlt, jetzt kommen die Bilder! :-)

Die Kathedrale von Lima, aufgenommen waehrend meines Aufenthalts in Lima.


Der komfortabelste Bus, in dem ich je gefahren bin. Den Sitz kann man zu einem richtigen Bett machen und es werden Essen und Getraenke an den Platz serviert...ein Traum!


Das Rathaus von Trujillo am Plaza de Armas.


Typische Haeuser im Stadtzentrum von Trujillo.


Monument auf dem Plaza de Armas in Trujillo.


Marinera, der peruanische Nationaltanz, hat in Trujillo seinen Ursprung und so war vorletzte Woche die ganze Stadt zum 50. Concurso Nacional de Marinera, einem riesigen Tanzfest, auf den Beinen.


Nur Taxis. Zufall?
Nein!
80% aller Autos hier sind Taxis, 19% Busse und 1% Privatwagen.


Ein Teil unseres Volunteer-Teams beim Feierabendbier! ;-)


Blick aus unserer Schule ueber das Slum "Ciudad de Dios".


Am Horizont denen sich die Slums immer weiter in die Wueste aus.


Bunt - bunter - Markt in Peru!


Auf dem Markt kann man wirklich so gut wie ALLES kaufen.


3 grosse Mangos fuer umgerechnet 25 Cent...ja, wir essen jeden Tag Mangos!


4 Soles = 1 Euro
Selber rechnen und staunen! :-)


No comment...


Amanda und ich mit Daniel, David, Jerson, Pedro, Lizeth und Jennifer im Innenhof unserer Schule.


"So Kinder und jetzt macht mal schoen eure Aufaben!"
Ja sicher...


"Raubtierfuetterung" - die Kinder bei ihrem taeglichen Bananenessen.


Marcelo, Kairo und Juan - Torwart ist ein beliebter Posten bei 30 Grad im Schatten.


Marcelo, Jenifer, Lizeth, David und Jordan im Innenhof der Schule.


Sarumi, Antonella, Pedro und Briyith erschoepft vom Rumtoben.


Jerson, unser Sportfanatiker!


Briyith und Juan - wie die "Grossen"!


Anahi unsere kleine Prinzessin - hat nicht nur jeden Tag eine neue Frisur, sondern lakiert sich auch gerne mal im Unterricht die Fussnaegel.


Jennifer, Briyith und Jerson wollen einfach nicht nach Hause gehen - keine Seltenheit, und so kann die Verabschiedung von allen Kindern schnell mal eine halbe Stunde dauern.


Fiesta de Canibales - letzte Wochen haben wir eine grosse Wasserschlacht fuer die Kinder organisiert. 400 Wasserbomben und aus Plastikflaschen gebastelte "Wasserpistolen", da ist keiner trocken geblieben! :-)


Daniel - erschoepfter Krieger mit seiner leicht ueberdimensionierten "Wasserpistole".


Juan beim Mangoessen vor der Wasserschlacht - Staerkung muss sein!


Sarumi beim Checkup durch eine amerikanische Doktorin, die auch fuer unsere Organisation arbeitet...


...und anschliessend wurde Zaehneputzen gelernt - fuer viele Kinder eine ganz neue Erfahrung.